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09 09 | '15

ein SPA-Kurs: die 3D-Werkstatt

Eine lange Sommerpause war das. Ich habe sie ein wenig frühzeitig abgebrochen. Es gibt da diese tollen SPA-Kurse, in denen man sich zusätzliche Fähigkeiten aneignen kann. Ich habe mich für die 3D-Werkstatt entschieden. Eine Woche Keramik, eine Woche Kunststoff-Verarbeitung. Ursprünglich interessierte mich die Kunststoff-Verarbeitung stärker. Das hat sich in diesen bald zwei Wochen sehr geändert. Abgesehen davon, dass ich den Kunststoff ohnehin zwiespältig betrachte (die Umweltprobleme damit sind bekannt), empfinde ich ihn seinem Wort entsprechend als künstlichen Stoff. Will ich Kunststoff verarbeiten, brauche ich Handschuhe und eine Schutzbrille, es ist gesundheitsschädlich, es stinkt zum Teil ziemlich und das Ergebnis ist aus billigem Plastik - selbst wenn es noch so hochwertig aussehen mag. Ton zu verarbeiten ist sinnlich, hat viel mit dem Tastsinn zu tun, mit Kneten, Streichen, Zupfen, die Finger hineinbohren und Streicheln. Es fühlt sich an wie ein Stück guter Mutter Erde, das ich in den Händen knete, so wie es unsere Vorfahren früher gemacht haben. Ein wenig hat es auch von Kindheit, in der man selbstzufrieden in der Erde rumpantscht. Die schmutzigen Hände spielen keine Rolle - es ist schnell abgewaschen.
Wer denkt, Keramik sei nur langweiliges Blümchen-Porzellan und Hausfrauen-Töpfern, hat sich gründlich geirrt. Dies hat unsere Dozentin Cornelia Trösch uns sehr schnell demonstriert. Ob simple Daumenschalen oder gezielt Formen aus dem Ton zu schneiden, unterschiedlich gefärbte Tonsorten zu kombinieren oder eine Form mittels verflüssigtem Ton zu giessen - die Möglichkeiten sind schier unendlich und faszinierend. Ich fühle mich im dreidimensionalen Bereich noch etwas tapsig und ungeschickt, aber das ist definitiv etwas, das ich weiterpflegen möchte.