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20 02 | '14

Russisch

Wir mussten oder durften im Januar Module buchen. Es gab zwei Intensivsprachkurse, die in den zwei Wochen vor dem Semesterbeginn stattfinden - spanisch und russisch. Dadurch würde ich während des Semesters weniger zu tun haben. Damals dachte ich: ach komm, italienisch kannst du schon, spanisch ist fast dasselbe - russisch ist mal was Neues.
Russisch war für mich sogar sehr neu. So eine komplizierte Sprache habe ich in meinem Leben noch nicht gelernt. Das fängt beim Alphabet an. Da hat jemand unser Alphabet genommen, munter gemischt und dann noch ein paar Zeichen dazu erfunden. Nun bringe einer seinem Gehirn bei, dass ein P plötzlich als R gelesen werden muss und ein H als N. Schlimmer noch, dass am Ende ein O manchmal als O, manchmal aber auch als A ausgesprochen wird. Dann die Grammatik - manchmal bekomme ich das Gefühl, die Sprache hat mehr Ausnahmen als Regeln.
Ich hatte noch zwei Tage russisch vor mir, als ich diesen Artikel schrieb. In dem Moment fühlte ich mich wie jemand, der übersatt ist und ständig noch mehr angeboten bekommt. Die Zeit zum Verdauen ist bei so einem Intensivkurs reichlich kurz. Gleichzeitig geht es natürlich viel schneller vorwärts, weil man zwischen zwei Lektionen nicht die Hälfte vergessen hat.
Ich habe verdammt viel gelernt in zwei Wochen und man sieht, was bezüglich Sprachen drin liegen könnte, wenn man sich richtig reinhängen würde. Vielleicht werde ich zum Anlass nehmen, mein Französisch endlich auf Vordermann bzw Vorderfrau zu bringen.