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12 05 | '14

Tag 3: Zeichnen auf der Baustelle

Gestern Abend fingen die Schmerzen im Handgelenk und im Daumenballen an. Wahrscheinlich habe ich es beim Krafttraining übertrieben. Seit sich eine Mitstudentin mit einer Sehnenscheidenentzündung herumplagt und deshalb fast nicht mehr mit rechts zeichnen kann, bin ich etwas ängstlich geworden. Deshalb habe ich heute zum ersten Mal seit langem meinen Laptop zu Hause gelassen, damit ich nicht so einen schweren Rucksack von der Schulter und auf die Schulter hieven muss.
Vormittags: ein kurzer Vortrag mit Christoph Fischer, dem Illustrator. Dann gehen wir mit ihm raus zum Zeichnen. Es ist nochmals eine ganz neue Erfahrung, auf seine Art zu zeichnen. Nicht à la: Haus, Baum, Bagger, sondern: Ecke vom Haus, Schatten gleich mit dazu, Baggerschaufel dahinter hervorlugend und so weiter. Ich zeichne so konzentriert wie die ganze Woche nicht.
Sein Feedback: ganz gut bis auf das kleine Detail, dass die Proportionen noch nicht so ganz stimmen. Das war mir auch aufgefallen - wenn am Schluss zu wenig Platz da ist, um die fehlenden Teile noch einzufügen, stimmt definitiv was nicht.

Als Christoph Fischer am Vormittag meinte: "so, jetzt zeichne den Kran gleich noch einmal", dachte ich: du kannst mich gern haben, Freundchen. Ich zeichne dieses Ding doch nicht nochmals! Und doch finde ich mich zwei Stunden später vor demselben Kran mit etwas veränderter Perspektive. Das Ding sieht beim zweiten Mal tatsächlich besser aus. Ein wenig stolz bin ich schon, auch wenn die Komposition etwas langweilig geworden ist.