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02 05 | '16

Unterwegs in einer Seifenblase 11

Ein ehrlicher Satz von einer Person und ein nicht so enthusiastisches "tönt gut" von einer anderen haben gereicht, um zu merken, dass die Geschichte in der Mitte durchhängt. Ungefähr so wie ein Action-Film, der mit jeder neuen Action-Szene die vorherige nochmals überbieten will und damit den Zuschauer ermüdet. Also hab ich meine "Bibel" konsultiert (Sol Stein. Über das Schreiben. - das Buch begleitet mich sicher schon seit fünfzehn Jahren) Ah ja, stimmt, der Protagonist sollte ja noch etwas wollen! Nachdem ich mir bewusst gemacht habe, was meine zwei Figuren eigentlich wollen, hat sich die Geschichte fast von selber umgeschrieben. Jetzt ist die "Action" wirklich dem Höhepunkt vorbehalten und davor passiert alles ein wenig subtiler.

In dem Fall hat es sehr geholfen, die Geschichte mündlich zu erzählen. Man hört sich beim Erzählen ja zu und merkt dann selbst: jetzt passiert gerade ungefähr zum vierten Mal dasselbe - und das ist der Punkt, an dem die Zuschauer eindösen. Da fällt mir ein Vortrag ein, den ich in der Primarschule gehalten habe. Ich musste ein Buch zusammenfassen - und hab wirklich fast jedes Detail erzählt. Am Schluss hatte ich mir einen tollen Cliffhanger ausgedacht, der neugierig auf das Buch machen sollte. Leider war die Klasse bis dahin fast eingeschlafen. Da nützt das tollste Ende nichts, wenn man die Zuhörer in der Zwischenzeit narkotisiert hat.