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11 05 | '16

Unterwegs in einer Seifenblase 22

Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt, als ich zu Hause unbedingt eine Schneckensammlung anlegen wollte. Die durfte ich dann auch haben in einem Karton, drüber einen Deckel aus Plexiglas mit Löchern drin und dann musste jeder Besuch meine Schnecken besichtigen - was die dann ganz "interessiert" taten. Heute sind meine Tauwürmer gekommen. Erstmal ab in den Kühlschrank damit, die mögen es gerne kühl. Aber - wenn man die drei Tage nicht füttert, sterben sie offenbar. Also erstmal recherchieren, was denn so ein Wurm frisst. Da hätten wir Gurke, Apfel, Haferflocken, Kaffeesatz und offenbar vor allem: Zeitungen! Man soll die Zeitungen im Wasser auswaschen, um die Druckerschwärze rauszuwaschen und kann sie dann den Würmern zu fressen geben (viel Zellulose). Damit wird die städtische "amtliche Publikation" nun hochoffiziell an die Würmer verfüttert. Auch eine gute Methode, das Käseblatt loszuwerden (Ich hab nochmals nachgeschaut - wieso braucht es drei Käseblätter für eine Stadt? Zweimal städtisch, einmal regional? So viel "Amtliches" kann eine einzige Stadt doch gar nicht zu publizieren haben...).

Problem Nummer zwei: die armen Viecher sind in einem engen Behältnis, weil sie im Verkauf als Futterwürmer gedacht waren und nicht als Filmstatisten. Also - ein Behältnis suchen, wo ich sie mit etwas Erde und Futter rein schmeissen kann, ohne dass sie in den Rest meines Kühlschranks entfliehen können (buah!). Problem Nummer drei: meine Statisten vertragen kein UV-Licht und zumindest in Filmset B gibt es reichlich Erde. Kann also gut sein, dass ich die auf die Erde lege, das Licht einschalte und schwups sind sie weg. Rotes Licht mögen sie offenbar lieber als blaues - was meinem Farbschema entgegen kommt, also werde ich mit warmem Licht arbeiten. Zudem hab ich 20 Würmer, die werden dann im Wechsel jeweils kurzzeitig eingesetzt (mehr als 2-3 auf einmal werde ich vermutlich nicht brauchen) und sofort wieder in den Kühlschrank gepackt. Ich will die Tierchen so wenig wie möglich stressen. Und zur Belohnung dürfen sie danach ab in die freie Natur, statt im Magen irgendeines Reptils zu landen. So die Theorie. Wenn wir Pech haben, verbringen wir viel, viel Zeit damit, das ganze Filmset umzugraben, um die Würmer zu suchen. Dafür muss ich mir noch eine Lösung überlegen (z.B. eine Plastikfolie auf halber Höhe, durch die sie nicht in die tieferen Schichten eindringen können).

 

Ich hab grad noch gelesen, dass Würmer in einer Wohnröhre hausen. Das Wort muss ich mir merken! Ich komme mir in meiner Wohnung manchmal auch vor wie in einer Wohnröhre... insbesondere jetzt, wo sie so vollgestellt ist.