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28 04 | '16

Unterwegs in einer Seifenblase 7

Langsam nimmt das Projekt Gestalt an. Allerdings wird das organisatorisch nicht ganz einfach - ich brauche eine weitere Person, die ein wenig schauspielert, und eine Person, die die Kamera führt. Es gibt da schon Kandidatinnen, die prinzipiell interessiert sind, jetzt muss das nur noch zeitlich und inhaltlich für alle passen. Ich werde das gesamte Konzept einmal alleine durchspielen, alle Kamera-Einstellungen im Voraus definieren, so dass das Ganze in insgesamt etwa 2 Tagen komplett gedreht werden kann. Das erspart meinen Kolleginnen die Mühsal, bei all meinen Experimenten und Unsicherheiten dabei sein zu müssen.

Insgesamt macht das Organisatorische im Moment mehr Probleme als der Inhalt. Da ich im Filme-Drehen wenig Erfahrung habe, kann ich die notwendige Zeit nicht völlig abschätzen. Wenn der Dreh plötzlich eine Woche dauert statt 2 Tage - Alptraum. Wenn das Schneiden des Films massiv länger dauert als geplant - gar nicht gut. Wenn sich beim Schneiden des Films alle Aufnahmen als unbrauchbar herausstellen - Super-Gau. Mein Gehirn scheint äusserst kreativ zu sein, wenn es darum geht, sich Horrorszenarien auszudenken.

Und der Inhalt? Nach meinem Höhenflug in der Nacht auf dem Sonntag bin ich jetzt wieder sicher auf dem Erdboden gelandet und krampfe daran, sämtliche Logikfehler und Unstimmigkeiten zu bereinigen. Ich komme mir vor wie beim Unkraut jäten. Da denkst du, du hast alle eliminiert - am nächsten Tag tauchen noch mehr auf. Und bald muss es mit dem Sound losgehen, weil ich den parallel mit dem Film entwickeln möchte, so dass beides ineinander greift - dafür bekomme ich glücklicherweise noch beratenden Support.

Der Vorteil all dieser Probleme: ich hab nur wenig Zeit, über Selbstzweifel nachzudenken. Spätestens, nachdem ich jetzt weitere Leute involviert habe, komme ich aus dieser Nummer nicht mehr raus - jetzt gibt es keinen Rückwärtsgang mehr, keine Themenwechsel mehr, kein Verwerfen von Konzepten - nur noch Probleme, die gelöst werden wollen. Und hin und wieder kopfschüttelnd da zu sitzen und mich zu fragen: Was zur Hölle tust du da eigentlich?