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08 04 | '16

Die schriftliche Bachelor-Thesis II

Vor einer Woche haben wir die Theoriearbeiten abgegeben. Dank der Zwitter-Form des Textes - nämlich fiktive Episoden und begleitende Theorie - hab ich dann ungefähr zehn statt der geplanten zwei Stunden mit dem Layout verbracht.

Am Schluss ist es für mich weniger entscheidend, ob die Arbeit wirklich qualitativ gut ist, sondern das Wichtige ist, dass ich viele Einsichten in die Emotion und physiologische Reaktion des Ekels hatte und dass es extrem spannend war, an gewissen Stellen weiterzudenken. Immanuel Kants Version von Adam und Eva im Paradies hat mich umgehauen und ich musste einerseits grinsen, verstand andererseits zum ersten Mal, was hinter der ursprünglichen Geschichte eigentlich steckt.

Wer will, kann meine Arbeit hier herunterladen und lesen. Ein kleiner Vorgeschmack schon hier:

„Schatz?“
„Ja?“ Sie drehte sich um.
„Ich liebe dich!“ Er umarmte sie zärtlich. 
„Ich liebe dich auch.“
„In zwei Wochen bin ich wieder da.“ Dann nahm er seinen Rollkoffer und ging. Sie fühlte noch immer jede Stelle, die er berührt hatte - die Oberarme, den Rücken, den auf den Halsansatz gehauchten Kuss. Da war dieses leichte Kribbeln der Nervenzellen, die immer noch Impulse aussandten, obwohl die Berührung schon lange vergangen war. Als hätte er einen Abdruck auf ihrer Haut hinterlassen.
Abends im Bett spürte sie die Berührung immer noch. Das Gefühl wurde unerträglich. Das Gefühl einer Umarmung, die nie endete, die sich wie eine Würgeschlange immer enger um sie zog. Drei Tage später war das Gefühl stärker denn je. Sie wollte sich die Haut abstreifen, in Fetzen vom Leib reissen, nur, um ihn nicht mehr spüren zu müssen. Aber die Umarmung hielt sie fest umklammert und wollte nicht mehr loslassen. Nach anderthalb Wochen verebbte die Berührung langsam. Sie konnte wieder durchatmen.
Heute würde er zurückkehren. Sie sass gerade am Computer. Im Bildschirm spiegelte sich etwas Helles, das sich lautlos auf sie zu bewegte. 
Sie wirbelte herum und sah seine Hand nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht entfernt. Sie duckte sich.
„FASS MICH NICHT AN!“