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05 07 | '12

Linoldruck

Linoldruck Nr. 1
Linoldruck aus der Nähe
Anlage zum Linoldruck (Nudelholz, Druckplatte und Werkzeug)

Kürzlich habe ich zum ersten Mal Linoldruck ausprobiert. Für diejenigen, die das noch nicht kennen, eine kleine Beschreibung. Viele kennen vielleicht noch den Linoleum-Fussboden aus der Küche oder einem Schulzimmer. Die Linolplatten für den Künstlerbedarf sind etwas weicher, damit man sie leichter bearbeiten kann. Dazu braucht man Werkzeug, am besten das Linol-Schnitzwerkzeug (siehe Bild) und einen Farbroller (in meinem Fall das Nudelholz). Für das Werkzeug habe ich etwa 16.- bezahlt, eine kleine Linolplatte Grösse A6 kostet ca. einen Franken, A4 ist dann mit ungefähr 5.- ein kleines bisschen teurer. Da man dieselbe Linolplatte mehrfach für den Druck verwenden kann, finde ich die Preise angemessen.

Wie geht man vor? Hier habe ich eine gute Anleitung gefunden: www.drucken-und-lernen.de. Wegen der Verletzungsgefahr sollte man sich unbedingt vorher gut informieren. Im Prinzip schnitzt man einfach alles auf der Platte weg, was man nicht gedruckt haben möchte. Anschliessend etwas Farbe auf den Farbroller, auf einer Glasplatte gut verteilen, damit der Farbroller gleichmässig Farbe aufnimmt und dann über die Platte. Ich habe einen Karton statt einer Glasplatte verwendet. Problem: der Karton saugt etwas von der Farbe auf, das heisst, man braucht mehr Farbe. Anschliessend drückt man die Platte aufs Papier. In der Anleitung wird eine Druckwalze empfohlen. Da ich so etwas gerade nicht zu Hause herumstehen hatte, hab ich das Papier auf den Boden gelegt, die Linolplatte drauf und mich dann mit beiden Füssen auf das Ganze drauf gestellt. Das hat wunderbar gereicht.

Ich hatte es zunächst mit Acrylfarbe versucht, da die etwas günstiger ist. Man sah nicht wirklich viele Details. Als ich die Acrylfarbe verdünnte, wurde es verschmiert. Laut Quellen im Netz sollte es mit verdünnter Acrylfarbe klappen, wahrscheinlich müsste man dafür den richtigen Feuchtegrad herausfinden. Mit Ölfarbe hat es bei mir dann super funktioniert und man hat genügend Zeit, weitere Drucke herzustellen, ohne dass die Farbe sofort eintrocknet. Offenbar gibt es auch noch spezielle Linoldruckfarben, bei Boesner kostet eine 35ml-Tube an die 8.-.

 

Mein Fazit: Die Sache macht ungeheuren Spass, sieht sehr schnell nach viel aus und ich freue mich schon riesig auf die nächsten Drucke. Ich plane eine Kurzgeschichte, in der ich eventuell die Figuren jeweils mit Linoldruck ins Bild setzen möchte. Demnächst steht mal ein erster Probedruck dafür an.

Techniken: