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12 12 | '13

Müde, friere, erkältet...

...und in der Klasse kursiert grad so ein Darmvirus. Da ist ein Military Camp ein Dreck dagegen. Morgen ist Projektabschluss. Mal sehen, ob ich morgen nochmals die letzten Reserven mobilisiere oder ob ich kurz davor zusammenklappe. Die Ferien sind zum Greifen nah! Das klingt jetzt alles ganz furchtbar. Ich habe in den letzten drei Wochen wieder unglaublich viel gelernt. Es hat Spass gemacht. Und gleichzeitig bin ich jetzt an dem Punkt, an dem ich mal wieder so ganz alltäglichen Luxus geniessen möchte. Ausschlafen morgens. Ein warmes Mittagessen. Nur dann zeichnen, wenn ich Lust dazu habe und wozu ich Lust habe. Weihnachtsmarkt besuchen. Wieder mal ins Kino.

Damit jetzt nicht das Gefühl aufkommt, dass man im Illustrationsstudium nicht mehr ausgehen kann: vermutlich hat das mit meinem fortgeschrittenen Alter zu tun. Mit bald dreissig Jahren ist frau halt nicht mehr so fit wie mit zwanzig. Meine jüngeren Mitstudierenden scheinen das noch lockerer wegzustecken und gehen nach einem langen Arbeitstag noch zu einer Vernissage. Probiere ich das aus und gehe mit, schleife ich am nächsten Tag meine Tränensäcke am Boden entlang hinter mir her.

Nun gut. Noch ein paar Stunden morgen arbeiten. Arbeiten aufhängen. Werkstatt putzen (ich hab in den drei Wochen insgesamt vermutlich mehr Zeit mit Putzen als mit Drucken verbracht). Dann kurz das eigene Projekt präsentieren, diskutieren, bei den anderen mitdiskutieren - fertig. Das ist der letzte Tag.

Nächste Woche gehts dann auf Museentour. Keine schmutzigen Finger, keine kalte Werkstatt, keine giftigen Chemikalien - und doch werde ich die Werkstatt auch ein bisschen vermissen. Kein Wunder, war sie doch drei Wochen unser Zuhause.