Neue Theorie
Grau ist alle Theorie - in unserem Fall ist sie nicht völlig grau, da wir sehr viele Bilder zu sehen bekommen. Im Moment lernen wir beispielsweise, wie Bilder gedeutet werden können oder eben nicht gedeutet werden können. Das hängt vom Kontext ab, vom Vorwissen, von der eigenen Erlebniswelt. Zwischendurch kommt bei mir schon der Gedanke auf: Wozu lernen wir das eigentlich? Nützt uns das etwas? Aber dann denke ich, dass doch etwas darin steckt, das uns bei unserer täglichen Arbeit unterstützen wird. Wenn ich verstehe, dass andere nicht in meinen Kopf hineinsehen können, dass es gemeinsam genutzte Symbole und Ikonen gibt, auf die man auch aufbauen kann, dass andere anfangen, zu hirnen, wenn ich Text und Bild nebeneinanderstelle und ich deshalb nicht unbedingt immer alles erklären muss - dann ergeben sich da doch gewisse Anleitungen für die praktische Arbeit mit Bildern. Dann ist Bildermachen eben nicht nur "mal etwas hinmalen", sondern es ist Kommunikation, im Erfolgsfall sogar eine, die für den Zeichner und für den Zuschauer/Leser den höchsten Genuss darstellen. Dazu gehören im Idealfall handwerkliches Können und eben auch ein bisschen Köpfchen.
Die Werkstatt zum wissenschaftlichen Arbeiten durfte ich glücklicherweise überspringen. Das war die erste Woche in diesem Semester, in dem die anderen lernen durften, wie man korrekt wissenschaftlich zitiert, wie man eine Arbeit aufbaut und wie das mit dem wissenschaftlichen Denken so funktioniert. Sie mussten dann eine drei oder vierseitige Arbeit über ein beliebiges Thema schreiben. Hier spürten manche dann ein wenig stärker, dass sie "sur dossier" also ohne Matura aufgenommen worden waren, weil das ihre erste wissenschaftliche Arbeit überhaupt war.