Das Feedback meiner Mentorin: die Geschichte funktioniert nicht, sie ist viel zu kompliziert. Zurück auf das Wesentliche und alles andere rausstreichen. Ich schreie frustriert auf, als ich ihre Mail lese. Sie hat Recht. Also nochmals von vorne.

Als Kind wollte ich unbedingt jonglieren lernen. Es war spät abends, die Läden waren geschlossen, also bastelte ich meine eigenen Jonglierbälle aus einem Stück Ton, das mit Alufolie umwickelt war. Diese Bälle wurden nach ein paar Tagen ziemlich hart und schmerzhaft, worauf ich dann auf konventionelle Bälle umgestiegen bin. Worauf ich aber hinaus will: nach anderthalb Wochen Übens und immer noch ständig fallenden Bällen sagte jemand zu mir:

"Sieh doch ein, dass du kein Talent hast!"

Und ich hab geantwortet: "Dafür braucht man kein Talent, man muss nur üben."

Nach zwei Wochen konnte ich die Kaskade fliessend jonglieren.

Die Zwölfjährige damals war verdammt viel schlauer als ich es heute bin und ich kann einiges von ihr lernen. Also fange ich jetzt an, zu üben. So lange, bis es funktioniert. Für etwas muss mein Sturkopf doch gut sein.