Unterwegs in einer Seifenblase 50
"Ich glaub, wir fahren in die falsche Richtung", meinte derjenige, welcher neben mir sass und das Auto lenkte. Stirnruzelnd hatte ich Sekunden zuvor schon versucht, herauszufinden, ob diese olle Maps-App auf meinem Smartphone mal wieder herumzickte oder ob der blaue blinkende Punkt da auf dem Ding tatsächlich nicht dort war, wo er sein sollte.
Ich hatte ungeheuren Hunger. Dankenswerterweise waren hinter mir im Kofferaum meine Brötchen und die Salami - exakt ausser Reichweite meines Arms. Wie war das nochmals mit dem Esel und der Karotte?
Der Fahrer war dem orangen Pfeil gefolgt, der uns schnurstracks ins Nirwana in Richtung Zürich statt in Richtung Luzern gelotst hatte. Also Richtungswechsel und nochmals von vorn.
"Ich hab Hunger!", sagte der Fahrer. Seufzend nickte ich.
Wieder warf ich einen nervösen Blick auf die Uhr. Um acht wurde das Messegebäude geschlossen. Wenn wir es bis dahin nicht dorthin geschafft hatten, war alles für die Katz.
Dabei hatte ich in mühevoller Arbeit meine Kulissen zerlegt und aus dem dritten Stock einzeln ins Erdgeschoss befördert. Das Sportprogramm war also inklusive gewesen. Danach hatten wir uns noch zur Brockenstube begeben. Stühle abholen. Als ich dem Mitarbeiter etwas von "Abschlussausstellung" und "Messehalle" erzählt hatte, grinste er: "An der Art Basel?" Schön wärs. Die Messehalle in Luzern tuts auch.
Schliesslich zeigte die zickende App an, dass es noch 2min dauern würde. Dann kam die Messehalle in Sicht. Geschafft. Fünf Minuten vor Schluss war alles in der Eingangshalle geparkt und wir schon wieder draussen.
Jetzt kanns richtig losgehen. Die Vorfreude steigt. Abendessen.