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30 05 | '16

Unterwegs in einer Seifenblase 37

Es war ein sehr bewegender Moment, als ich mit der Plastiktüte in den Wald hinauf spazierte. "Tschüss, machts gut!", flüsterte ich leise und leerte die Erde mit den Würmern zusammen auf den feuchten Waldboden. Einen Moment blieben sie regungslos liegen. Dann fingen die kleinen Köpfchen an, sich in alle Richtungen auszustrecken - als würden sie den frischen Luftzug nach dem muffigen Kühlschrank-Klima geradezu geniessen. Weil ich nicht die Geduld hatte, zu warten, bis sie alle abgetaucht sind, deckte ich sie mit etwas Erde zu. Und wenn keine Amsel sie gefressen hat, dann sind sie jetzt wohlbehalten zwei Meter unter der Erde angekommen und graben da glücklich und zufrieden ihre Gänge. Oder schlafen in ihrer Wohnröhre.

Wer denkt, nach dem Drehen eines Films ist alles andere Pipifax, hat sich gründlich getäuscht. Vielleicht liegt es auch an meiner mangelnden Erfahrung oder daran, dass ich alles andere als dafür geeignete Software benutze - aber der Schnitt dauert ewig. Die Möglichkeiten sind beinahe endlos. Und es tauchen so Fragen auf wie: Nehme ich die Version mit dem schlechten Bildausschnitt, bei dem dafür die schauspielerische Leistung der Hammer ist - oder nehme ich den anderen? Meine Lehre aus diesem Projekt: es dauert immer alles mindestens doppelt so lange, wie man geplant hat. Deswegen gibt es hier derzeit nicht mehr so viele Einträge wie zu Spitzenzeiten.

Übrigens hat sich die "Katalogisierung" der Szenen als extrem hilfreich erwiesen - ohne meine Tabelle würde ich mich in dem Gewirr der Szenen völlig verlieren.