Das Filmstudio
Ich picke mir weisse Krümel von Theaterschminke aus der Nase. Das Zeug ist so konzipiert, dass es auf der menschlichen Haut gut haftet. Insbesondere dann, wenn man es wieder vom Gesicht abwischen möchte. Nicht zu reden vom ergrauten Haaransatz und Augenbrauen, die einen alt und weise aussehen lassen. Aber gut, was sein muss, muss sein - und so stelle ich mich tapfer der sich ständig wiederholenden Frage: "Hast du Sonnencreme aufgetragen? Da ist es noch ein bisschen weiss..." Aber wer weiss, vielleicht hat das Zeug ja auch einen Sonnenschutzfaktor - dann könnte ich künftig den ganzen Tag so herumlaufen. Die Geschmacksrichtung dieser Schminke ist übrigens bitter-seifig, falls jemand probieren möchte.
Das eine Bild zeigt mein Filmstudio, bestehend aus einem Tisch und - noch einem Tisch. Genauer gesagt die Seitenwand und die Tischplatte meines alten Schreibtisches, dessen Reste schon vor Jahren im Sperrmüll gelandet sind (möge er in Frieden ruhen). An dem Scheinwerfer kann man sich übrigens Brandblasen holen, wenn er eine Weile eingeschaltet ist. Dafür steht auch dem nächtlichen Arbeiten nichts mehr im Wege und dank der Helligkeit dürfte sich auch der Biorhythmus lagsam auf Nachtschicht einstellen...
Die Puppe wird im Film wohl keinen Auftritt bekommen - worüber sie bereits ihre tiefste Enttäuschung geäussert hat. Deshalb habe ich ihr versprochen, dass ich ihr Foto zumindest auf dem Blog posten werde, auf dass sie von berühmten RegisseurInnen als Schauspielerin entdeckt werde. Ihr Name ist Lisa. Sie trägt eine Perrücke aus Echthaar. Mir wurde von einer Mitstudentin unterstellt, ich hätte mir dafür extra die eigenen Haare abgeschnitten. Das stimmt jedoch nur bedingt - mein ehemaliger Pferdeschwanz war einige Monate hier eingelagert, bevor ich jetzt Teile davon benutzt habe. Lisa hat übrigens ein besonderes Kleid verpasst bekommen - die Fehlausdrucke meiner schriftlichen Bachelor-Arbeit.