Rehe sehen.
Vor einiger Zeit ging ich im Wald spazieren. Irgendwann blieb ich stehen und nahm einen Moment, um durchzuatmen. Erst dann bemerkte ich, dass knapp zehn Meter vor mir ein Reh stand und mich ansah.
Vor einiger Zeit ging ich im Wald spazieren. Irgendwann blieb ich stehen und nahm einen Moment, um durchzuatmen. Erst dann bemerkte ich, dass knapp zehn Meter vor mir ein Reh stand und mich ansah.
Manchmal begibt man sich mit dem Gewehr auf Jagd nach einer phantastischen Idee. Doch die Idee ist nicht so blöd, sich mitten im Wald zu zeigen, wenn da jemand mit einem Schiesseisen herumfuchtelt.
Da ist dieses eine Bild. Irgendwie hat es etwas. Aber wie es da an der Wand hängt, scheint es mir die Zunge herauszustrecken und laut "bäh!" zu rufen. Es passt nicht, irgendetwas ist zu banal, es plaudert wie ein gelangweilter Mensch über die Mahlzeiten der vergangenen drei Tage und über deren Verarbeitung via Darmförderband zur Ausgabestelle.
Kunst, [die]: vom Sprungbrett ins Weltall katapultiert werden, staunend beobachten, wie ein endloser Strom an neuen Blattformen, Krabbeltieren, Atemzügen und Sandläusen an einem vorüberzieht, immer in der Erwartung, irgendwann anzukommen...
Kürzlich ging ich über eine Holzbrücke. Da spielte ein Mann auf einem Keyboard, wobei "spielen" in diesem Fall die Klangwelt meint, die ein zweijähriges Kind erzeugt, wenn es mit den flachen Händchen auf die Tastatur patscht.
Entdecken bedeutet, das Ziel der Reise nicht zu kennen. Oder wie Columbus auszuziehen um einen neuen Weg zu einem bekannten Ort zu finden, nur um auf dem halben Weg einen neuen Ort zu finden. Wir versuchen diesen neuen Ort sofort in eine Kategorie zu stecken. Das ist illustrativ, das wirkt grafisch, das könnte in einem Museum hängen.
Ich war eine eifrige Nutzerin von Brandbeschleunigern, um im Studium bessere Ergebnisse erzielen zu können. Das Hören von sehr emotionaler Musik, um mich zu pushen, zum Beispiel. Das geht aber nur bis zu einem Punkt, dafür ist man hinterher emotional völlig ausgelaugt.
Meine Seminararbeit im zweiten Jahr wollte den Unterschied zwischen Kunst und Illustration/Grafik beleuchten. Es gab Kontext (Museum vs. Zeitschrift) oder Auftraggeber vs. Freigeist, doch über den Gegenstand selbst gab es nie zufriedenstellende Aussagen.
Langsamkeit [die]: Entscheidungen, die tief im Berg in Fässern über Monate reifen. Um dann genussvoll als gestalterisches Werk zu Tage zu treten.
Die Animation ist eine Enttäuschung. Unerträglich jucken die Zweifelläuse auf der Haut, dringen unter die Augäpfel. Ich muss an Apfelmus denken, mag aber gerade nicht essen.