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31 05 | '17

Es gibt keine schlechten Bilder.

Da ist dieses eine Bild. Irgendwie hat es etwas. Aber wie es da an der Wand hängt, scheint es mir die Zunge herauszustrecken und laut "bäh!" zu rufen. Es passt nicht, irgendetwas ist zu banal, es plaudert wie ein gelangweilter Mensch über die Mahlzeiten der vergangenen drei Tage und über deren Verarbeitung via Darmförderband zur Ausgabestelle. Schliesslich nehme ich das Bild erneut zur Hand und erinnere mich, dass auch Ausscheidungsprodukte ein Recycling durchlaufen, sie geben nämlich guten Dünger ab. Zunächst wird ein Teil abgeschnitten, das Bild auf ein neues Blatt geklebt und die "fehlenden" Stellen auf dem neuen Blatt auf neue Weise ergänzt. Das neu entstandene Bild ist mutig, neu, es gefällt mir. Und so wird der Stapel der "missratenen" Zeichnungen zu einem wertvollen Rohstoff, zum Klärschlamm, der saftige Tomaten gedeihen lässt, auch wenn viele Leute beim Genuss der Tomaten nicht unbedingt daran denken möchten, was zu deren intensivem Geschmack geführt haben könnte.