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Roland Barthes (Im Reich der Zeichen)

18 02 | '17

Roland Barthes (Im Reich der Zeichen)

"Nicht die Stimme (mit der wir die "Rechte" der Person identifzieren) kommuniziert (kommuniziert was? Unsere – natürlich schöne – Seele? Unsere Aufrichtigkeit? Unser Prestige?), nein, der ganze Körper (die Augen, das Lächeln, das Haar, die Gestik, die Kleidung) unterhält mit Ihnen eine Art kindlicher Plauderei, der jedoch die vollkommene Beherrschung der Codes alles Regressive und Infantile nimmt. Eine Verabredung treffen (mit Gebärden, Skizzen und Namen) benötigt mit Sicherheit eine ganze Stunde; aber in dieser Stunde – was für eine Nachricht, die nur die Sache eines Augenblicks gewesen wäre, wenn man sie gesprochen hätte (und die darin zugleich wesentlich und bedeutungslos gewesen wäre) – hat man den ganzen Körper des anderen erkannt, geschmeckt und aufgenommen, hat dieser (ohne wirkliche Absicht) seine eigene Erzählung, seinen eigenen Text ausgebreitet." (Roland Barthes, im Reich der Zeichen, Seite 23)