Back to top
14 05 | '16

Unterwegs in einer Seifenblase 31

Freitag, der dreizehnte, war gestern. Aber heute gabs ein paar Auswirkungen davon. Oder lags doch eher daran, dass ich einige Dinge nicht allzu stabil gebaut habe? Jedenfalls gingen jede Menge Sachen kaputt und mussten repariert werden, einige Dinge funktionierten nicht so, wie sie sollten. Die ersten Filmaufnahmen dauerten deshalb eine Weile und ich schob bereits Panik. Glücklicherweise lief es dann immer schneller, je mehr wir auch die Routine bekamen und am Ende waren wir sogar um halb vier schon komplett mit dem Film durch. An der schauspielerischen Leistung meiner Mit-Schauspielerin liegts jedenfalls nicht, wenn der Film Mist wird - sie war phantastisch.

"Mit dem Film durch", das klingt wunderbar. Und das klingt nach einem gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa, einem Cider in der Hand, einer Tüte Chips in der anderen und Star Trek gucken. Nicht wirklich. Es klingt nach: Essen, dann eine Stunde Pause und dann wieder das werte Hinterteil hochkriegen, die Filmaufnahmen auf den Laptop importieren, alles sichten, sich Notizen machen, auf was morgen geachtet werden muss, welche Aufnahmen es zusätzlich noch braucht und vielleicht die Erkenntnis, dass alles nicht ganz so einfach ist, wie man sich das vorgestellt hat. Wobei - letzteres hatte ich schon heute morgen. Sagen wir mal so - im blinden Zustand schauspielern ist nicht ganz so einfach. Aber ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

Ausserdem wollen diverse Dinge repariert, geputzt oder in den Originalzustand versetzt werden. Und wenn ich noch letzte Anpassungen am Set machen will, ist jetzt die letzte Chance dafür.

Nach fünfeinhalb Stunden Schlaf und einem körperlich und geistig anstrengenden Drehtag eine heitere Perspektive...

Nein, im Ernst - es war unglaublich spannend heute, wir haben einen Weg gefunden, miteinander zu arbeiten und ich habe gemerkt, dass ich nächste Woche noch einiges an Filmmaterial selber drehen kann, das zusätzlich in den Film rein darf. Diese frühe "Deadline" war goldrichtig, danach bleiben noch ca. vier Wochen Zeit, um aus den Filmfetzen eine Abschlussarbeit zu machen. Sonst hätte ich womöglich noch ewig an den Kulissen weitergearbeitet und mich völlig verzettelt.

Ein Nebeneffekt der Abschlussarbeit, den schon mehrere berichtet haben und den ich auch erlebe: das Hirn steigt aus. Inzwischen würde es mich nicht mehr wundern, wenn ich meinen linken Zeh irgendwo liegen lassen und nicht mehr wiederfinden würde.

So. Vom morgigen Tag hängt alles ab. Wenn die Szenen allesamt Mist werden, dann muss ich mit Mist weiter arbeiten. Wobei ich nicht sagen würde, dass man nicht aus Mist noch ziemlich viel herausholen könnte. Deswegen lege ich jetzt mal los.