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08 03 | '13

Das chaos

06. März 20:00 Uhr: Selbstzweifel

 
Ich fühle mich überfordert mit der schieren Anzahl von Ideen, die mir in den Sinn kommt. Mein Mindmap wird grösser und grösser. Von vielen Ideen denke ich: die kann ich eh nicht so umsetzen, wie ich mir das vorstelle. Vielleicht sollte ich statt der Idee das Zeichnen an den Anfang stellen? Ist mein Vorgehen falsch?
 
Was sind eigentlich Aspekte? Wir sollen einen Aspekt pro Bild behandeln. Aber wie zur Hölle definiert man das überhaupt? Muss ich jetzt auch noch aufpassen, dass ich nicht zweimal denselben Aspekt nehme?
 
 

06. März 30min später: Zaghafte Hoffnung

 
Ich nehme nochmals die Schlagwörter, die mir von der HSLU angegeben wurden. Jetzt sortiere ich meine Ideen bewusst dort ein. Es ergeben sich drei Grundthemen, mit denen ich weiter arbeiten möchte:
 
  1. Industrialisierung/Fleischkonsum/Pferdefleischskandal (Ethisch)
  2. Essen in der Werbung
  3. Künstliches Essen vs. natürliches Essen

 

07. März: Die Produktion läuft an

Ich bekomme einen kräftigen Tritt in den Hintern, ich solle doch endlich loslegen, statt ewig herum zu theoretisieren. Das hilft. Ich mache 3-4 Zeichnungen. Die Ideen sprudeln endlich nicht nur verbal, sondern auch visuell.

08. März: Es geht weiter

Nach dem Pferdefleischskandal hatte ich den Vorsatz, etwas dazu zu machen. Damals wusste ich noch nicht, dass die Hausaufgabe passen würde wie die Faust aufs Auge. Nachdem ich jetzt ein Bild ausprobiert habe, ist für mich klar: das wird meine Bildergeschichte. Zunächst dachte ich: "Du kannst doch den Leuten kein grausiges Spektakel bieten, nur um sie darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Fleisch aus Brasilien/Mexiko/woherauchimmer stammt". Aber ich glaube, wenn es darum geht, woher unsere Lebensmittel stammen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden, gibts keine heiteren humorvollen Geschichten. Es geht nicht anders - man muss hinsehen, um zu verstehen, was man da mitfinanziert, wenn man verbilligte Produkte kauft.

Die beiden anderen Bilder dagegen sind noch ein Mysterium für mich. Ich frage mich wieder einmal, wie zur Hölle ich die Bilder hinkriegen soll, dass sie verschiedene Aspekte desselben Schwerpunktes zeigen. Es beruhigt mich, dass ich ein paar Bildentwürfe habe, die ich notfalls nehmen kann, wenn mir nichts Besseres mehr einfällt. Aber irgendwie ist der "Hammer" noch nicht darunter.

Meine Bildmittel

Ich versuche, zu variieren. Aber egal, was ich tue, ich lande immer wieder entweder bei der Tusche oder beim schwarzen Kugelschreiber. Besonders die Tusche liebe ich über alles - aber ich kann doch nicht drei Bilder in Tusche machen?! Die werden ja denken, dass ich nichts Anderes kann! Man macht es sich manchmal etwas bequem. Mit der Tusche habe ich langsam eine gewisse Routine - ich weiss, dass es am Ende meistens gut aussieht. Und schlimmstenfalls kann man eine Stelle immer noch schwarz übermalen. Das fällt hinterher keinem auf.

Wasserfarbe macht mich nervös. Sie ist so unberechenbar. Nimmst du zu viel Farbe, kriegst du sie nicht mehr weg. Nimmst du die falsche Farbe, kriegst du sie nicht mehr weg. Mit einem Taschentuch kann man zwar viel entfernen, wenn man schnell genug ist. Aber irgendwann ist es einfach passiert.

Farbstifte machen mich stinkig. Das sieht zwar cool aus, wenn man mit mehreren Farben übereinander zeichnet. Aber hundert mal dieselbe Fläche wieder und wieder schraffieren und zwar möglichst mit gleichmässigem Druck - das ist nichts für mich. Auf einer Fläche mit Wasserfarbe einmal zart mit Farbstiften drüber schraffiert, das ist dagegen noch ganz nett.

So, ich glaube, ich mache mich mal wieder an die Arbeit. Es ist unfassbar, wie fleissig man plötzlich das Geschirr abwascht, wenn man sich vor etwas drücken will. Jede Zeichnung ist ein kleiner Sturz in den Abgrund - man weiss nie, ob man mit zerschmetterten Gliedern am Grunde der Schluckt landet oder ob einen das Bungee-Seil in der Hälfte wieder auffängt.

 

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