Endspurt
Das erste Bild ist fast fertig - und ich habe mich damit selbst überrascht. Bild zwei und drei dagegen sind noch lange nicht soweit. Und diesen Donnerstag ist Abgabetermin. Ich weiss nicht, ob es richtig war, so viel Energie in dieses erste Bild zu stecken. Ausserdem hab ich verdammt viel Zeit auf Selbstzweifel verschwendet. Sei mal kreativ, wenn du an dir zweifelst. Jede Idee scheint zu banal, zu läppisch. Für die letzten drei Tage habe ich mir nur eines vorgenommen: möglichst viel Spass beim Zeichnen zu haben - trotz der schwer verdaulichen Themen:
- Industrialisierung: Pferdefleischskandal
- Völlerei und Fasten: Übergewicht und Magersucht
- Esskultur: Fast Food auf eine neue Ebene gebracht
Wenn es richtig gut klappt, merke ich, wie ich das Zeichnen liebe. Und wie ich langsam auch wirklich etwas damit ausdrücken kann. Wenn ich von dieser Hausaufgabe etwas gelernt habe, dann Folgendes: Ich kann mir ein Thema vornehmen, es bearbeiten und ich kann am Schluss tatsächlich das ausdrücken, was ich dazu denke und fühle. Das ist ein riesiger Schritt für mich. Wenn nur diese dummen Selbstzweifel nicht wären... Sie sind völlig unnütz. Man muss Fehler machen, man muss ausprobieren. Man muss auch einmal hässlich zeichnen können. Es gibt schon gewisse Stile, bei denen ich weiss: die beherrsche ich, die funktionieren einfach. Gerade wenn schon ein bisschen was klappt, möchte man lieber bei dem bleiben, was man kann. Neue Techniken auszuprobieren heisst, dass eben auch mal was nicht klappt. Andererseits könnte ich mir nicht vorstellen, 20 Jahre bei derselben Technik zu bleiben. Wenn man etwas Neues probiert und es sieht super aus - dann ist das sowas wie das "Runner's High" des Zeichnens. Für diese Momente lohnt sich alles: die Selbstzweifel, die bunten Tintenfinger, der verspannte Nacken. So, und jetzt werde ich den Tag und damit auch das Bild 1 mit der gezeichneten Lasagne abschliessen. Danach folgt nur noch ein bisschen Finetuning.